Ab wann mit Halsschmerzen zum Arzt

Wann sollte man mit Halsschmerzen zum Arzt?

Hilfe vom Arzt bei Halsschmerzen

Halsschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen vor allem in der kühleren Jahreszeit zu kämpfen haben. Oft stecken harmlose Erkältungsviren dahinter, und die Schmerzen verschwinden nach wenigen Tagen von selbst. Doch manchmal sind Halsschmerzen ein Anzeichen für eine ernstere Erkrankung, bei der eine ärztliche Abklärung sinnvoll oder sogar notwendig ist.

In diesem Beitrag erfährst du, wann es ratsam ist, mit Halsschmerzen zum Arzt zu gehen - und in welchen Fällen du sie zunächst selbst behandeln kannst. Außerdem zeigen wir dir, welche Hilfe ein Arzt bei Halsschmerzen bieten kann und worauf du besonders achten solltest, wenn Symptome länger anhalten oder sich verschlimmern.

Inhaltsverzeichnis
Mit Halsschmerzen zum Arzt
Warnzeichen bei Halsschmerzen
Untersuchung und Diagnose

Ab wann sollte man mit Halsschmerzen zum Arzt?

Halsschmerzen sind in den meisten Fällen unangenehm, aber harmlos. Oft sind sie ein Begleitsymptom von Erkältungen oder viralen Infekten und klingen nach wenigen Tagen wieder ab. Doch es gibt auch Situationen, in denen Halsschmerzen auf eine ernstere Erkrankung hinweisen können – und ein Arztbesuch ratsam oder sogar notwendig ist.

Warnzeichen, bei denen du zum Arzt gehen solltest:
- Halsschmerzen, die länger als 3 Tage anhalten, ohne Besserung
- Hohes Fieber über 38,5°C - vor allem in Kombination mit starken Halsschmerzen
- Starke Schmerzen beim Schlucken, die den Alltag beeinträchtigen
- Eitrige Beläge oder weiße Stippen auf den Mandeln
- Geschwollene Lymphknoten im Hals- oder Kieferbereich
- Heiserkeit, die länger als 1 Woche besteht
- Atemnot oder ein Engegefühl im Hals
- Wiederkehrende Halsschmerzen, z. B. mehrmals im Monat
- Einseitige Halsschmerzen mit Ohrenschmerzen - kann auf eine Entzündung im Rachenraum oder Mandelabszess hinweisen

Besondere Vorsicht bei Kindern und älteren Menschen
Kinder neigen häufiger zu bakteriellen Infekten wie Streptokokken-Angina, die ärztlich behandelt werden sollten. Auch bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollte man Halsschmerzen frühzeitig abklären lassen.

Lieber einmal zu viel als zu wenig
Wenn du unsicher bist, ob deine Beschwerden harmlos sind oder doch ärztlich behandelt werden sollten, gilt: Besser einmal mehr zum Arzt als zu spät. Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen.

Was sind Warnzeichen bei Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind meist harmlos - aber nicht immer. Es gibt bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass mehr dahintersteckt als eine gewöhnliche Erkältung. Wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, solltest du ärztlichen Rat einholen:

Halsschmerzen länger als 3 Tage
Klingen die Beschwerden nach drei Tagen nicht ab oder verschlimmern sie sich sogar, ist es Zeit für einen Arztbesuch. Langanhaltende Schmerzen können auf eine bakterielle Infektion oder andere zugrunde liegende Erkrankungen hindeuten.

Fieber über 38,5°C
Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Körper gegen eine Infektion kämpft. In Verbindung mit Halsschmerzen kann hohes Fieber ein Hinweis auf eine Mandelentzündung oder eine andere ernsthafte Infektion sein.

Starke Schmerzen beim Schlucken
Wenn das Schlucken extrem unangenehm oder kaum möglich ist, kann das auf eine starke Entzündung im Rachenraum, vergrößerte Mandeln oder sogar einen Abszess hinweisen. Diese Fälle sollten schnell ärztlich abgeklärt werden.

Eitrige Beläge im Rachen
Weißlich-gelbe Beläge auf den Mandeln oder im Rachenraum sprechen häufig für eine bakterielle Infektion - zum Beispiel eine Streptokokken-Angina. Diese muss in der Regel mit Antibiotika behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Geschwollene Lymphknoten
Wenn die Lymphknoten im Hals oder Kieferbereich spürbar vergrößert oder schmerzhaft sind, zeigt das, dass dein Immunsystem aktiv ist. In Kombination mit Halsschmerzen kann das ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion oder das Pfeiffersche Drüsenfieber sein.

Atemnot oder Heiserkeit, die länger anhält
Schwierigkeiten beim Atmen oder eine anhaltende Heiserkeit (mehr als eine Woche) sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Diese Symptome können auf eine ernsthafte Kehlkopfentzündung oder andere Erkrankungen der Atemwege hinweisen.

Wiederholte Halsschmerzen oder häufige Infekte
Wenn Halsschmerzen regelmäßig auftreten oder du häufig krank bist, kann das auf eine chronische Entzündung, Allergien oder eine geschwächte Immunabwehr hindeuten. Eine gründliche ärztliche Untersuchung hilft, die Ursache zu finden.

Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber oder COVID-19
Beide Erkrankungen können mit starken Halsschmerzen einhergehen. Beim Pfeifferschen Drüsenfieber sind oft auch die Mandeln massiv vergrößert, während bei COVID-19 zusätzlich Geruchs- oder Geschmacksverlust auftreten kann. Bei entsprechenden Symptomen sollte eine gezielte Abklärung erfolgen.

Untersuchung und Diagnose beim Arzt

Wenn Halsschmerzen stärker ausfallen oder länger anhalten, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Doch was passiert eigentlich in der Praxis? Sowohl der Hausarzt als auch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) können gezielt untersuchen, ob eine harmlose Erkältung oder eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt.

🔹 Was macht der Hausarzt oder HNO-Arzt?
Zunächst wird der Arzt dich zu deinen Beschwerden befragen: Seit wann hast du Halsschmerzen? Gibt es Begleitsymptome wie Fieber, Husten, Schluckbeschwerden oder geschwollene Lymphknoten? Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei schaut der Arzt mit einer Lampe in den Rachen, prüft die Mandeln und tastet die Halslymphknoten ab.

🔹 Rachenabstrich: Streptokokken erkennen
Wenn der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht - besonders auf eine Streptokokken-Angina - wird häufig ein Rachenabstrich gemacht. Dabei wird mit einem Wattestäbchen eine Probe von den Mandeln oder dem Rachen genommen. Diese kann entweder ins Labor geschickt oder direkt vor Ort mit einem Schnelltest auf Streptokokken ausgewertet werden. Das Ergebnis liegt oft schon nach wenigen Minuten vor.

🔹 Blutbild zur weiteren Abklärung
In manchen Fällen, zum Beispiel bei starkem Krankheitsgefühl, geschwollenen Lymphknoten oder Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber, kann ein kleines oder großes Blutbild angeordnet werden. Daraus lassen sich Hinweise auf virale oder bakterielle Infektionen sowie auf das allgemeine Immunsystem ablesen.